Heftige Proteststürme gegen aktuelle Facharbeitsregelung

Am 16.12.2003 wurde die Landesverordnung der gymnasialen Oberstufe geändert: die Facharbeit wurde neben der Besonderen Lernleistung wieder eingeführt.
Dass diese Neuregelung heftige Proteststürme und große Sorgen bei den SchülerInnen auslösen würde, hatte die LandesschülerInnenvertretung bereits letztes Jahr erwartet und daraufhin eine Protestkarte gegen die überstürzte Facharbeitsneuregelung und einen Offenen Brief an Bildungsministerin Doris Ahnen verfasst. Leider ohne eine große Wirkung zu erzielen.

Der seit Oktober 2004 im Amt befindliche Landesvorstand unternahm dieses Jahr einen weiteren Versuch, um Doris Ahnen dazu zu bewegen, eine Broschüre herauszugeben, mit der SchülerInnen in der jetzigen 12. Jahrgangsstufe über die Neuregelung besser informiert würden.
„Doris Ahnen zeigte an der Kritik der SchülerInnen kein besonderes Interesse“, sagt Maximilian Pichl, Mitglied im Landesvorstand der LandesschülerInnenvertretung.

„Wir forderten ja nichts weiter als dass man die SchülerInnen über die genauen Bedingungen der Facharbeit aufklären würde. Die Ministerin meinte damals jedoch nur, dass man ja Informationsveranstaltungen an den Schulen durchgeführt habe. Bisher warten wir noch vergeblich auf die Broschüre.“

Der mangelnde Informationsfluss führte zu großen Problemen. Viele SchülerInnen in der jetzigen MSS 12 wussten nicht, wie wichtig die Facharbeit zum Erreichen ihrer Abiturqualifikation ist; die Folge war, dass die Qualifikation einiger SchülerInnen nun gefährdet ist. Schwerwiegend kommt hinzu, dass die Facharbeit auf dem Papier zwar freiwillig ist, bei einer nicht abgegeben Facharbeit die betreffenden SchülerInnen jedoch 0 Punkte bekommen und so der Gesamtnotendurchschnitt der SchülerInnen fällt.

„Mir wurde sogar berichtet, dass manche SchülerInnen Facharbeiten, die mit 5 Punkten bewertet worden wären, nicht abgegeben haben, da sie dachten, diese würden ihren Notendurchschnitt senken statt ihn zu heben. Und das, weil ihnen nicht bekannt war, dass die Facharbeit in jedem Fall doppelt gewertet wird, also man immer noch 10 zusätzliche Punkte für die Qualifikation erreicht hätte“, so Maximilian Pichl.

Selbst viele LehrerInnen, und sogar MSS-LeiterInnen, sind überfordert und können den SchülerInnen keine genauen Informationen geben.
„Seit drei Wochen laufen unsere Telefone im Büro heiß, da das Facharbeitsproblem kein Einzelfall ist. SchülerInnen aus ganz Rheinland-Pfalz sind davon betroffen. Das Ministerium muss seine Fehler eingestehen“, konstatiert Maximilian Pichl.

„Daher fordern wir, dass die Landesverordnung, auch für die momentane 11. Klasse, dahingehend geändert wird, dass wenn eine Facharbeit abgegeben wird, sie in die Leistungskurs-Qualifikation eingeht, wie in der aktuellen Landesverordnung 2005 vorgesehen. Wird allerdings keine Facharbeit geschrieben oder die geschriebene nicht gewertet, so soll die alte Regelung zur Qualifikation im Leistungsfachbereich nach der Landesverordnung von 2002 greifen, sodass die Punkzahl der Kurse 12/1 und 12/2 des abgestuften Leistungsfachs in ihrer Summe einfach für die LK-Quali gewertet werden - dann wäre die Facharbeit wirklich freiwillig“, so Maximilian Pichl abschließend.

Bei Rückfragen kontaktieren sie Maximilian Pichl unter: 0173 / 45 19 204
oder: m-pichl@freenet.de

Mit freundlichen Grüßen

Maximilian Pichl
(Landesvorstand LSV Rheinland-Pfalz)