Unterstützung für GEW-Kritik am "Deutschlandlied"

Pressemitteilung der LSV Rheinland-Pfalz
zur Debatte um die GEW-Broschüre zum „Deutschlandlied“

Mainz | 26.06.2006

Die LandesschülerInnenvertretung RLP schließt sich der Kritik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Deutschlandlied an. Besonders aktuellen Tendenzen in Richtung des Absingens aller drei Strophen des Deutschlandlieds muss eine klare Absage erteilt werden.

Die Formulierung „Deutschland, Deutschland über alles“ spricht schließlich eine klare Sprache: Deutschland soll über alles gestellt werden. Dass es Wichtigeres gibt als die Nation wird hier außer Acht gelassen, und mit einem maßlos übertriebenen Nationalgefühl wird das eigene Land als wichtigste Sache auf der Welt definiert.

Auch der historische Kontext, namentlich die ausgiebige Verwendung im Nationalsozialismus, sollte eine Weiterbenutzung des Liedes nicht tragbar erscheinen lassen. Dass die Dichtung einen anderen Ursprung hat und aus der Feder von Hoffmann von Fallersleben stammt, stellt keine ausreichende Rechtfertigung dar. Von Fallersleben zeichnete sich neben seiner Dichtkunst durch andere eher zweifelhafte Talente aus. Nicht umsonst heißt es in einem seiner Gedichte: „Deutsch zu sein in jeder Richtung / fordert jetzt das Vaterland: / Aus dem Leben, aus der Dichtung / Sei das Fremde ganz verbannt! / ... / Drum allaf! Fluch und Vernichtung / Allem diesem fremden Tand!“. Somit ist es durchaus nicht unrealistisch, wenn man vermutet, dass Fallersleben beabsichtigte, dass das Gedicht in einer nationalistischen Lesart verstanden wird.

Auszüge der Broschüre finden sich im Internet unter:
http://www.gew.de/Binaries/Binary18640/06_07_WM-Anlage.pdf

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GEW Hessen, Zimmerweg 12, 60325 Frankfurt
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