Bündnis will Nazis am Samstag in Worms „wegschunkeln"

zum für 18.2. geplanten Nazi-Aufmarsch - aus: Wormser Zeitung

15.02.2012 - WORMS

Von Johannes Götzen

„Nazis wegschunkeln" lautet der Slogan eines Bündnisses, das zu einer breiten Widerstandsaktion gegen den für diesen Samstag, 18. Februar, geplanten Aufmarsch Rechtsextremer aufruft. Wie berichtet hat eine rechtsextreme Gruppe für Samstag eine Kundgebung bei der Stadt angemeldet. Die Stadtverwaltung prüft nun, ob sie diese verbietet, bis gestern Abend allerdings gab es noch keine offizielle Entscheidung. Wie in anderen Fällen auch wird sie das Verbot vermutlich kurfristig aussprechen, damit den Anmeldern der Kundgebung möglichst wenig Zeit bleibt, das Verbot juristisch anzufechten. In der Vergangenheit hatten die Gerichte meist das Demonstrationsrecht als sehr hohes gut eingestuft und Kundgebungen erlaubt.

Noch keine offizielle Entscheidung zu Verbot

Nach Informationen der „Autonomen AntifaWorms" soll die Kundgebung der Rechtsextremen für die Zeit von 13 bis 18 Uhr angemeldet worden sein und westlich der Bahnlinie stattfinden. Dies wäre also räumlich deutlich entfernt von der Straßenfastnacht, die auf dem Obermarkt gefeiert wird. Gleichwohl ruft das Bündnis, zu dem die Jusos ebenso gehören wie die Grüne Jugend, die Verdi-Jugend oder das „kritische Kollektiv" zu breitem Protest auf. Sie wollen am Samstag auf die Straße gehen, „um den Naziaufmarsch in Worms gemeinsam und geschlossen von der Straße zu schunkeln." Wie berichtet hatte die Landesschülervertretung bereits zur Gegendemonstration aufgerufen, was die Wormser SPD unterstützte. Auch Bündnis 90 /Die Grünen schließen sich unter dem Motto „Kein Fußbreit den Faschisten" an: „Wir rufen deshalb alle Wormser auf, sich an der Gegenveranstaltung aktiv zu beteiligen und deutlich zu machen, dass rechtsextremes Gedankengut in unserer Stadt nicht geduldet wird", so der Vorstandssprecher der Wormser Grünen, David Hilzendegen.

Eindrucksvolles Zeichen gegen Rechts im Januar

Bereits Anfang Januar hatte die NPD zu einer Kundgebung auf dem Ludwigsplatz aufgerufen, an der gerade 20 meist jüngere Männer teilgenommen hatten. Ein breites Bündnis demokratischer Kräfte hatte dagegen rund 500 Menschen mobilisiert, die deren Kundgebung mit Trillerpfeifen und Gesängen übertönten. Sie hatten damit ein eindrucksvolles Zeichen gegen rechte Gewalt und Propaganda gesetzt.

http://www.wormser-zeitung.de/region/worms/meldungen/11669786.htm[1]

Links:

  1. http://www.wormser-zeitung.de/region/worms/meldungen/11669786.htm