„Der Sexualkundeunterricht geht nicht auf unsere individuellen Fragen ein!“

PM der LSV zur 62. LSK zum Thema "Sexualität" am 23./24. Juli 2014 in der Jugendherberge Mainz

An die Vertreterinnen
und Vertreter der Medien

Mainz, 24. Juli 2014

P R E S S E M I T T E I L U N G
der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz

„Der Sexualkundeunterricht geht nicht auf unsere individuellen Fragen ein!“

Die LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz veranstaltet vom 23. auf den 24. Juli ihre 62. LandesschülerInnenkonferenz zum Thema Sexualität in der Jugendherberge Mainz. Auf dieser beleuchten die Delegierten kritisch, ob das Thema Sexualität in der Schule angemessen aufbereitet wird. Im Rahmen der LSK finden Workshops zu Themen wie „Gender als Konstrukt“, „Feminismus“ und „Sexismus“ statt. Der Leitantrag beschäftigt sich mit einer möglichen Kooperation zwischen Jugend gegen Aids e.V. und der LSV RLP.

„Sexualkunde ist ein Unterrichtsinhalt, der leider nur unvollständig und oftmals unangemessen behandelt wird. Zum Beispiel fehlen wichtige Aspekte wie die individuelle sexuelle Identität oder der Lustaspekt“, so Hannah-Katharina Kiennen, Pressreferentin im Landesvorstand. „Das Grundsatzprogramm der LSV RLP sieht hier tiefgreifende Änderungen vor.“ So wird sich am Beispiel Hamburgs orientiert, wo der Lehrplan alle vier Hauptaspekte von Sexualität berücksichtigt.

Auf diese und andere Probleme möchte die LSV RLP aufmerksam machen, da Sexualität ein wichtiger Bestandteil des Lebens aller Jugendlichen ist. So könnte man zum Beispiel auch den Sexualkundeunterricht fächerübergreifend gestalten. „In meiner Schulzeit wurde das Fach Sexualkunde nur im Fach Biologie umrissen. Im Religions- und Ethikunterricht beispielsweise kann man ganz andere Aspekte betrachten, aber bei der Betrachtung der reinen biologischen Fakten erfährt man lediglich einen Bruchteil dessen, was Sexualität für Jugendliche bedeutet“, äußert sich Jonas Treibel, Pressereferent im Landesvorstand.

Im Grundsatzprogramm ist auch festgehalten, dass sich die LSV RLP einen grundsätzlich anderen Umgang mit diesem wichtigen Thema wünscht. „Der Sexualkundeunterricht geht nicht auf unsere individuellen Fragen ein und LehrerInnen sind oft nicht diejenigen, denen man sich anvertrauen möchte, wenn es um die Intimsphäre geht“, so Hannah-Katharina Kiennen. Aus diesem Grund wünscht sich die Antragstellerin des Leitantrags, Isabelle Gagel (Basisreferentin im Landesvorstand der LSV), eine Kooperation der LSV mit Jugend gegen Aids e.V., die in Schulen Workshops zum Thema jugendgerecht und offen durchführen.

Ebenso wünscht sich die LSV RLP, dass auch im Sexualkundeunterricht die freie Entfaltung der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund steht. Im Grundsatzprogramm heißt es: „In einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft, in der eine freie Entfaltung möglich sein muss, kann die Sexualpädagogik dabei nicht eine standardisierte, vorab festgelegte Wertevermittlung zum Ziel haben. Vielmehr muss sie sich daran orientieren, dass junge Menschen selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität umgehen können und die für sie akzeptablen Werte eigenständig setzen.“ Hier besitzt die Schule einen wichtigen Teil des Erziehungsauftrags.

Aus diesem Grund hat die LSV RLP VertreterInnen der parteilichen Jugendorganisationen und einiger NGOs wie SchLAu eingeladen, an einer Fishbowl-Diskussion teilzunehmen. Auch hier stellt sich anhand aktueller Ereignisse in der Bildungspolitik die Frage, ob Sexualkundeunterricht nachhaltig verbessert werden kann.

Die LSV RLP freut sich auf die Diskussionen zu diesem Thema sowie einen regen Meinungsaustausch zwischen den LSK-Delegierten und Gästen.


Für weitere Informationen steht Ihnen unsere Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hannah-Katharina Kiennen, zur Verfügung.
Handynummer: 0174 / 82 100 19 (außerhalb der täglichen Schulzeiten)
E-Mail: hannah-katharina.kiennen[at]lsvrlp.de