SchülerInnen wollen mehr über Sex sprechen

SchülerInnenvertretungen und Jugend gegen AIDS ziehen an einem Strang für bundesweit einheitlichen Sexualkunde-Unterricht

Die LandesschülerInnenvertretungen* trafen sich Ende Oktober beim Jugend gegen AIDS Aufklärungsgipfel in Berlin. Ziel der Tagung war ein bundesweiter Austausch über die Situation der Sexualaufklärung an Schulen und mögliche Handlungen durch Jugend gegen AIDS und die LandesschülerInnenvertretungen.

Die Recherchen der verschiedenen SchülerInnenvertretungen und die gesammelten Erfahrungen von Jugend gegen AIDS zeigen eine große Abweichung zwischen Lehrplänen und dem tatsächlich stattfindenden Unterricht. So legen zahlreiche Berichte von SchülerInnen nahe, dass Qualität und Umfang der besprochenen Inhalte stark von Schule und LehrerInnen abhängen. Während vereinzelt sogar Projekttage zum Thema initiiert werden, ist Aufklärung für viele nur ein Thema für die letzten Minuten vor Ferienbeginn, wenn es überhaupt stattfindet.

Eine große Herausforderung stellt das SchülerInnen-LehrerInnen-Verhältnis dar, das es für viele unangenehm macht, offen Fragen zu stellen. Auch stark variierend sind die Inhalte des Unterrichts. Die Fachcurricula haben ihren Schwerpunkt meist auf biologisches Basiswissen gesetzt. Ausgelassen werden viele Bereiche, die für Jugendliche eine große persönliche Relevanz haben. Dies erschwert es für viele SchülerInnen, ihre Fragen loszuwerden.

Die LandesschülerInnenvertretungen und Jugend gegen AIDS machen es sich nun gemeinsam zur Aufgabe, diesen Missständen entgegenzuwirken. Eine moderne und aufgeklärte Gesellschaft kann dies nur sein, wenn sie offen und unverkrampft über Sex sprechen kann. Ziel ist es, der Thematik mehr Platz in den Schulen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der jeder unbeschwert und ohne Scham seine Fragen stellen kann.

Konkrete Schritte sind neben gemeinsamen Aktionen und Initiativen wie der Förderung des Aufklärungsprogramms „Positive Schule“ auch der Dialog mit den zuständigen Behörden und untereinander. So kann ein bundesweit einheitlicher Standard gefunden werden, der von SchülerInnen maßgeblich entwickelt und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Rund um den Welt-AIDS-Tag im Dezember findet zudem die jährliche Aktionswoche von Jugend gegen AIDS mit Tausenden ehrenamtlichen HelferInnen statt: SchülerInnen, StudentInnen und Azubis ziehen dann an einem Strang, um sich für bessere Aufklärung und eine aufgeklärte Generation einzusetzen. Begleitet wird die Aktionswoche mit zahlreichen Events und Spendenaktionen von einer großen Öffentlichkeitskampagne.
Näheres dazu unter: www.jugendgegenaids.de/action15 und www.facebook.com/jugendgegenaids/


*anwesend waren VertreterInnen der LandesschülerInnenvertretungen Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Brandenburg und Berlin.


Gemeinsame Pressemitteilung der LandesschülerInnenvertretungen
und Jugend gegen AIDS

Jugend gegen AIDS e.V. ist ein gemeinnütziger, ausschließlich durch Jugendliche organisierter Verein, der bundesweit sexuelle Aufklärung in Schulklassen, Ausbildungsbetrieben und Jugendeinrichtungen leistet. Dabei arbeiten die Ehrenamtlichen auf Augenhöhe und präsentieren sich auf zahlreichen Events in ganz Deutschland. Stolzer Schirmherr von JGA ist Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier.


Ansprechpartner:

Lennart Falk
Referent
Public Affairs
Jugend gegen AIDS e. V.
0176 64 99 5335
lennart.falk@jugend-gegen-aids.de

Marlon Jost
Vorstand
Communications
Jugend gegen AIDS e. V.
presse@jugend-gegen-aids.de