SV-Tipp 5

E wie "Eltern in der Schule"

Was haben denn Eltern mit SV-Arbeit zu tun? Eine berechtigte Frage. Ganz einfach zu beantworten ist das nicht; klar ist zumindest, dass sie irgendeine Rolle spielen. Schließlich gibt es an jeder Schule eine Elternvertretung, zudem einen Regional- und einen Landeselternbeirat – und die mischen meistens mit, wenn es um Bildungspolitik geht. In diesem SV-Tipp soll es vor allem um den Schulelternbeirat gehen – denn der betrifft euch direkt an der Schule.


Wie wählen die Eltern?

Die Eltern wählen anders als wir meist nicht in einer Elternvollversammlung. In der Regel werden in jeder Klasse zwei ElternvertreterInnen gewählt, die für den Schulelternbeirat kandidieren möchten. Auf einer Versammlung all dieser VertreterInnen wird dann der Elternbeirat gewählt, der ungefähr eurem SV-Team entspricht, auch dort gibt es eineN SchulelternsprecherIn. Die Eltern treffen sich zu ihren Sitzungen in der Regel abends, damit auch die kommen können, die tagsüber arbeiten. Die regionale Ebene ist bei unseren Eltern in drei Bezirke eingeteilt: Koblenz, Trier und Rheinhessen-Pfalz. Dort wird dann die Vertretung für die Landesebene gewählt.


Was haben sie zu sagen?

Ganz schön viel! Im Schulgesetz ist genau geregelt, wozu der Elternbeirat etwas zu sagen hat. Dazu gehören zum Beispiel Änderungen am Schulgebäude und -gelände, die Bibliothek, Schulbücher, Beförderung (also Schulbusse), bewegliche Ferientage, Klassenfahrten und natürlich die Hausordnung. Außerdem viele organisatorische Dinge, die ihr im Schulgesetz[1] in § 40 nachlesen könnt. Zu den meisten Dingen muss sich die Schulleitung die Meinung der Eltern anhören, bei einigen, vor allem organisatorischen Fragen, müssen die Eltern einverstanden sein, damit die Regelung getroffen werden kann. Auf Landesebene können die Eltern genau wie die LSV die neuen Gesetzesentwürfe, die Schule betreffen, kommentieren und nehmen auch über die Presse Einfluss.


Was bringt’s?

Die Zusammenarbeit mit den Eltern kann ziemlich nützlich sein! Denn die Eltern regen sich oft über die gleichen Dinge auf wie ihr: schlechte Fahrradwege, schmutzige Toiletten, keine Aufenthaltsräume und kein gutes Essen am Kiosk. Hier könnt ihr mit den Eltern zusammenarbeiten um eure Situation zu verbessern, denn gemeinsam habt ihr mehr Einfluss. Ihr könnt sie ja auch mal fragen, ob ihr zu den Sitzungen des Schulelternbeirats ab und zu kommen und eure Themen vorstellen könnt. Vielleicht könnt ihr euch auch vorstellen, eine thematische Veranstaltung zusammen mit den Eltern zu machen, oder mit ihnen ein Sommercamp oder einen Schulbuchverkauf zu organisieren? Kurz: Die Eltern sind ein wichtiger Partner in (fast) allen Fragen!


Aber Vorsicht:

Die Eltern vertreten trotz allem die Interessen der Eltern und nicht eure Interessen! Schülerinnen und Schüler sind mündig und vertreten sich selbst! Die Elternvertretung kann nicht darüber urteilen, was eure Wünsche und Vorstellungen sind. Achtet also darauf, dass die Schulleitung sich nicht damit begnügt, die Eltern zu fragen, sondern besteht darauf, dass ihr immer mitmischen dürft. Im Austausch mit den Eltern könnt ihr auch erfahren, zu welchen Problemen die Eltern gefragt wurden und dann auch eure Meinung dazu sagen! Nur wenn die Eltern und die Schulleitung euch als SV respektieren und anerkennen, dass ihr die größte Gruppe der Schule vertretet, könnt ihr gut nebeneinander und miteinander arbeiten!

Links:

  1. http://landesrecht.rlp.de/jportal/portal/t/hpv/page/bsrlpprod.psml?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=150&fromdoctodoc=yes&doc.id=jlr-SchulGRP2004rahmen&doc.part=X&doc.price=0.0&doc.hl=1#focuspoint