PISA-Sieg auf Kosten der Schwachen

Aus der seit letzter Woche veröffentlichten PISA-Studie geht Bayern als deutscher Sieger hervor. Bayrische SchülerInnen seien besser in Mathematik, im Schreiben usw. als andere SchülerInnen in Deutschland, so die PISA-Ergebnisse.

Ministerpräsident Edmund Stoiber führte dieses Ergebnis auf die angeblich hervorragenden Leistungen der CDU/CSU in der Bildungspolitik zurück. Ein Sieg für Bayerns SchülerInnen - aber zu welchem Preis?
Denn andererseits ist in Bayern der für Deutschland ausgemachte enge Zusammenhang von Herkunft und Bildung so ausgeprägt wie nirgendwo sonst in Deutschland.

Laut der OECD-Studie schaffen in Bayern gerade einmal 19% der SchülerInnen eine allgemeine Hochschulreife, der Prozentsatz der SchülerInnen aus bildungsfernen Schichten ist noch einmal erheblich niedriger. Stoibers Bildungspolitik zeichnet sich daneben durch eine miserable Integrationspolitik von MigrantInnen und Nicht-Akademikerkindern aus. Somit ist der „Sieg“ Bayerns im PISA-Vergleich ein auf dem Rücken der sozial Schwachen ausgetragener.

Infolgedessen darf Bayern nicht als Vorbild für eine gute Bildungspolitik in der BRD herhalten, denn der Bildungszugang darf nicht von der Herkunft eines Menschen abhängen. Eine individuelle Förderung steht jedoch in Bayern nicht im Vordergrund der Bildungspolitik.

„Die Schul- und Lernprofile in Bayern sind auf nationale und internationale Vergleichsstudien ausgerichtet“, so Maximilian Pichl, Mitglied im Vorstand der LandesschülerInnenvertretung.
„Die PISA-Studie ist keine sinnvolle Evaluation des Qualitätsprogramms von Schulen, sondern zeigt nur, wie die SchülerInnen auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden“, so Pichl weiter. „Wir als LSV Rheinland-Pfalz fordern hingegen die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems und die konsequente Weiterführung des Gesamtschulprojekts - wie es auch in Finnland funktioniert - um eine wirkliche Chancengleichheit in der Schule herzustellen.“

„Wir wollen ein Bildungssystem, in dem jeder Mensch gefördert wird, egal wie viel Geld die Eltern in der Tasche haben,“ so Maximilian Pichl abschließend.

Bei Rückfragen kontaktieren sie Maximilian Pichl unter: 0173 / 45 19 204
oder: m-pichl@freenet.de[1]

Mit freundlichen Grüßen

Maximilian Pichl
(Landesvorstand LSV Rheinland-Pfalz)

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