Gute Ergebnisse – weiterhin großer Handlungsbedarf

LSV zur heutigen Vorstellung der Ergebnisse des PISA-Ländervergleichs

An die Vertreterinnen und Vertreter der Medien

Mainz, 18. November 2008

P R E S S E M I T T E I L U N G der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz zur heutigen Vorstellung der Ergebnisse des PISA-Ländervergleichs

Gute Ergebnisse – weiterhin großer Handlungsbedarf

LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz fordert mehr Chancengleichheit und kritisiert strukturelle Probleme der PISA-Studie


Die neuen Ergebnisse der PISA-Studie lassen Rheinland-Pfalz gut dastehen. „Jetzt erreicht Rheinland-Pfalz wenigstens teilweise den Bundesdurchschnitt“, kommentiert Alexander Lang, Vorstandsmitglied der LandesschülerInnenvertretung, die Studie. „Die Probleme des rheinland-pfälzischen Schulsystems dürfen damit aber nicht unter den Tisch gekehrt werden.“ Die Ergebnisse zeugten nur von kleinen Kompetenzzuwächsen. Lang erklärt: „Entscheidende Probleme sind die mangelnde Chancengleichheit und die Integration von Migrantinnen und Migranten. Da hat sich nicht viel getan!“

Individuelle Förderung ist ein Aspekt im Bildungssystem, auf den die Landesregierung bisher keinen so großen Wert gelegt hat. „Eine solide und nachhaltige Bildungspolitik kann nur durch die massive Förderung von Integrierten Gesamtschulen erreicht werden. Schülerinnen und Schüler müssen länger zusammen lernen, damit die soziale Schere nicht weiter auseinander klafft“, kritisiert Lang weiter. „Die Unterfinanzierung von Bildung ist auch ein großes Problem. Rheinland-Pfalz steckt von allen Bundesländern am wenigsten Geld in das Bildungssystem.“

Strukturelle Probleme der PISA-Studie

„Die PISA-Studie hat viele strukturelle Mängel, welche die Ergebnisse in einem anderen Licht erscheinen lassen“, bemerkt Matthias Köberlein, Pressereferent der LandesschülerInnenvertretung. So testet die PISA-Studie keine Klassen, sondern nur eine einzige Altersstufe: die 15-Jährigen. Entwicklungsprozesse der bereits getesteten Jahrgänge können so grundsätzlich nicht nachvollzogen werden.

Köberlein verdeutlicht einen weiteren Kritikpunkt an der Studie: „Der Unterricht wird verstärkt auf ein möglichst gutes Abschneiden in den PISA-Tests ausgelegt. Einzelmeinungen oder kritische Anmerkungen werden bei den Multiple-Choice-Fragebögen völlig ignoriert.“ Ein grundsätzliches Problem der PISA-Studie ist auch die Intransparenz des Testsystems. Wie und auf welcher Datengrundlage einzelne Werte ermittelt werden, ist nicht direkt ersichtlich.

Bei Fragen oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an unseren Pressereferenten Matthias Köberlein, E-Mail: presse[at]lsvrlp.de