Girls' Day - Gleichberechtigung sieht anders aus

An die Vertreterinnen und Vertreter der Medien

Girls' Day - Gleichberechtigung sieht anders aus
LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz kritisiert das Konzept der „Girls' Days"


Eine moderne, geschlechtersensible Pädagogik versucht, Rollen aufzuweichen und Frauen und Männern gleichermaßen große persönliche Wahlfreiheit und Perspektiven zu ermöglichen. Girls' Days sollen dazu beitragen - doch bei genauerer Betrachtung fallen gravierende Fehler im Konzept auf. Girls' Days sind nur für Mädchen gedacht. Dazu Julian Knop, Außenreferent der LandesschülerInnenvertretung: „Gleichberechtigung funktioniert nicht als Einbahnstraße. Emanzipation kann langfristig nur dann funktionieren, wenn auch Männer einbezogen werden. Deshalb muss es auch für Jungen Programme geben, die ihnen helfen, Rollenerwartungen in Frage zu stellen, sich neu zu definieren und so ihre Handlungsoptionen zu erweitern. Indirekt werden außerdem soziale Berufe, die in Deutschland als Frauenberufe gelten, abgewertet. Anders als technische Berufe werden sie nicht als erstrebenswert dargestellt."

„Girls' Days tragen nicht einmal dazu bei, dass Mädchen das Gefühl bekommen, sie könnten problemlos Mechatronikerin oder Ingenieurin werden. Dass sie sich für einen Tag einen Beruf anschauen dürfen, von dem man ihnen sagt, es sei eigentlich kein Frauenberuf, macht es für sie nicht leichter. Die kurzfristige Grenzüberschreitung verdeutlicht nur, dass es diese Grenze noch gibt", stellt Hanna Zoe Trauer, Innenreferentin der LandesschülerInnenvertretung, fest.

„Ein Tag im Jahr reicht nicht! Gleichberechtigung ist ein Querschnittsthema und sollte im Sinne des Gender Mainstreaming bei allen Entscheidungen und Tätigkeiten mitgedacht werden. Es gibt viele Möglichkeiten im Unterricht darauf hinzuwirken, dass Jungen und Mädchen das Gefühl bekommen, sie könnten werden, was sie wollen. Wichtig ist hier z.B. die stereotype Darstellung von Frauen und Männern in Schulbüchern zu vermeiden", fordert Ronja Gestrich, Mitglied des Landesvorstandes, abschließend.

Für weitere Fragen steht Ihnen unser Pressereferent Matthias Köberlein, E-Mail: presse[at]lsvrlp.de gerne zur Verfügung.