Schülerinnen und Schüler, steht wieder auf!

LandesschülerInnenvertretung RLP kritisiert das gängige Modell des „Sitzenbleibens“ und spricht sich für ein Lernen ohne dieses aus. Frühzeitige, umfassende individuelle Förderung soll hierbei helfen.

P R E S S E M I T T E I L U N G
Mainz, 9. September 2009

Die Landesvertretung der Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz begrüßt die neu entflammte Debatte über das Sitzenbleiben, angestoßen durch die Bertelsmann-Studie. „Wir Schülerinnen und Schüler sagen schon lange: Sitzenbleiben ist schlecht. Was sich Deutschland hier leistet, leistet sich kaum ein anderes europäisches Land: Schülerinnen und Schüler, die nicht so gut lernen, auf der Strecke zu lassen und sie zu bestrafen. Ist es nicht das Ziel von Schule, jungen Menschen etwas beizubringen? Das sollte auch für die gelten, die langsamer lernen oder Probleme haben“, so Hanna Zoe Trauer, Innenreferentin der Landesvertretung.

Die LandesschülerInnenvertretung setzt sich schon lange gegen das Sitzenbleiben und gegen Benotung der Schülerinnen und Schüler ein. „Beides führt dazu, dass Schülerinnen und Schülern die Lust am Lernen vergeht, das Entdecken und vor allem auch das selbstständige Lernen und Handeln wird ihnen aberzogen. Anders als beispielsweise Herr Kraus vom Deutschen Lehrerverband finden wir sehr wohl, dass es eine ‚Wohlfühlschule’ geben sollte“, so Julian Knop, Außenreferent der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz.

Die LandesschülerInnenvertretung ist sich sicher, dass Bildungserfolg mit persönlichem Erfolg einhergeht. Dieser kann nicht dadurch erreicht werden, dass Schülerinnen und Schülern durch die Wiederholung eines ganzen Schuljahres die Motivation genommen wird, und dies sogar bei Schwächen in oftmals nur ein oder zwei Fächern. „Warum geht das deutsche Schulsystem davon aus, dass Schülerinnen und Schüler bestraft werden müssen? Dass wir nichts lernen wollen? Ich behaupte: Gegenteiliges ist der Fall, aber das System selbst nimmt einem diese Motivation, eben durch solche Bestrafungen, sowie durch fehlende Möglichkeiten zur Partizipation“, so Knop weiter.

„Es gibt Schulen, die eine Schule ohne Sitzenbleiben hier in Deutschland erproben. Und was passiert? Es funktioniert. Ebenso wie in den anderen Pisa-Ländern, in denen es kein Sitzenbleiben gibt. Das Geld, das für Sitzenbleiben investiert wird, sollte für die individuelle Förderung herangezogen werden, bevor Schülerinnen und Schüler überhaupt in den Status kommen, für das Wiederholen einer Klasse gefährdet zu sein“, fordert Matthias Köberlein, Pressereferent der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz.

Bei Fragen oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an unseren Außenreferenten
Julian Knop, E-Mail: presse[ät]lsvrlp.de