Die Richtung stimmt, doch der Weg ist noch lang!

Pressemitteilung der LSV zur Regierungserklärung der Bildungsministerin

Pressemitteilung der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz zur Regierungserklärung der Bildungsministerin Frau Dr. Stefanie Hubig

Die Richtung stimmt, doch der Weg ist noch lang!

„Die genannten Maßnahmen sind ein großer Schritt für die Regierung, aber ein kleiner für die rheinland-pfälzischen Schüler*innen“, so Lucas Fomsgaard, Landesvorstandsmitglied der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz (LSV), zu der Regierungserklärung von Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.

Die Regierungserklärung vom 30.01.2019 erhält von uns, gemäß des unpädagogischen Bewertungsstandards, die Note 5, mangelhaft!

„Der Sozialkundeunterricht soll künftig ein Jahr früher, [...] also in der 8. Klasse [...] unterrichtet werden“, so die Regierungserklärung. Die LSV RLP erachtet dies als einen bedeutungsvollen Schritt in die richtige Richtung, er geht uns aber in jedem Fall nicht weit genug. Wir fordern die Einführung des Faches Sozialkunde ab der fünften Klasse, da es wichtig ist, schon im jungen Alter ein Verständnis für demokratische Werte zu entwickeln. Nicht nur im jungen Alter ist Sozialkunde wichtig, sondern auch in der Oberstufe, wenn es in Richtung Wahlalter geht. Umso bedeutender ist der verpflichtende Sozialkundeunterricht in der Oberstufe.

„Wer das Wort Demokratisierung in den Mund nimmt, ohne von einer Wahlaltersenkung zu sprechen, spricht von einer Scheindemokratisierung“, so Alessandra La Sala, ebenfalls Landesvorstandsmitglied der LSV RLP. So erachtet die LSV es auch als kritisch, dass nicht auf die Wahlalterabsenkungsthematik eingegangen wurde.

„Gelebte und gelingende Demokratie bedeutet die Wahl zu haben [...]“, so steht es in der Regierungserklärung. Inwiefern kann jedoch von Demokratie die Rede sein, wenn nicht jeder Mensch die Wahl hat? Das Wahlalter ist eine willkürlich gewählte Zahl, die nicht über die Reife und das politische Bewusstsein eines Menschen urteilen kann. „Ich habe mich schon mit 14-Jährigen unterhalten, die mehr Ahnung von Politik hatten als manche 40-Jährigen“, so Lucas Fomsgaard. Daher fordern wir die Abschaffung des Wahlalters!

Wie in der Regierungserklärung geschrieben, tragen Schüler*innen die Gesellschaft von morgen, daher sollten wir frühestmöglich schon das Recht haben, unsere Stimme abzugeben, um unsere Zukunft mitgestalten zu können. Keinem von uns sollte einer der wichtigsten Grundsätze der Demokratie, die Wahl, verwehrt werden.

Weitere Grundsätze sind Respekt und Toleranz, die in unseren Augen am besten in „Einer Schule für alle“ vermittelt werden können. Eine Schule, in der Kinder und Jugendliche, unabhängig ihres Leistungsniveaus, ihres Elternhauses oder ihrer eventuellen Einschränkungen unterrichtet werden. Eine Schule, in der man vorbereitet wird auf ein Leben in einer pluralistischen Gesellschaft, in der wir alle miteinander zu tun haben. „Mit dem dreigliedrigen Schulsystem werden wir zur Spaltung der Gesellschaft erzogen“, so Lucas Fomsgaard abschließend.

Für Fragen stehen wir,
Lucas Fomsgaard, Außenreferent der LSV RLP, E-Mail: lucas.fomsgaard[at[lsvrlp.de,
und
Alessandra La Sala, Pressereferentin der LSV RLP, E-Mail: alessandra.la.sala[at]lsvrlp.de, gerne zur Verfügung.