„Armutszeugnis für die Landesregierung“ - Wie kostenfrei Bildung wirklich ist

Pressemitteilung der LSV Rheinland-Pfalz zum Schuljahresbeginn

Hefte, Stifte, Bücher, Umschläge, Taschenrechner, Busfahrkarten, die Liste ist lang. Alles Dinge, die die rheinland-pfälzischen Schüler*innen über die Sommerferien für die Schule anschaffen mussten. Klingt zunächst nach Kleinigkeiten, doch die summieren sich:

„Jedes Jahr habe ich bzw. haben meine Eltern Ausgaben für Hefte, Blöcke, Schnellhefter, usw., diese betragen gerne über 70€ pro Jahr. Hinzu kommen jährlich zwei bis drei Lektüren für insgesamt etwa 25€. Auch ein neues Ticket für den ÖPNV ist jährlich zu besorgen. Ein Jahresticket für den Schulweg kostet 300€ bis teilweise über 700€. Nicht zu vergessen sind die Kosten für die Schulbücher. Wenn ich nicht an der Schulbuchausleihe teilnehme, teilweise mehrere hundert Euro. Hinzu kommen noch weitere unregelmäßige Ausgaben wie z. B. der Badmintonschläger oder die neue Badehose für den Sportunterricht. Dabei bleibt es aber nicht. Die einmalige Anschaffung eines Taschenrechners für 60€, zwei Klassenfahrten für jeweils 400-500€ und mein tägliches Mittagessen vor dem Nachmittagsunterricht für 3-5€ belasten den Geldbeutel zusätzlich“, beklagt sich Lucas Fomsgaard, Vorstandsmitglied der LSV RLP.

„Diese Zahlen sind ein Armutszeugnis für die Landesregierung, welche sich so gerne mit kostenfreier Bildung rühmt“, kritisiert er weiter.

Natürlich gibt es Konzepte, die dem entgegenwirken sollen: Die - allerdings auch nicht gerade günstige - Schulbuchausleihe, Förderanträge etc., doch diese sind meist mit einem großen bürokratischen Aufwand verbunden und können zusätzlich ein Schamgefühl bei den Antragsteller*innen auslösen oder zunächst einige Überwindung kosten. Das darf nicht sein! Bildung muss für alle gleichermaßen zugänglich sein, nicht bloß für die Reichen, Privilegierten. Daher fordert die Landesschüler*innenvertretung RLP soziale Gerechtigkeit in der Bildung und wahre Kostenfreiheit, bedingungslos an allen Schulen in RLP.


Für Rückfragen steht Ihnen unsere Pressereferentin Lucia Wagner gerne zur Verfügung: Mail: Lucia.Wagner[at]lsvrlp.de