Deutschlandabitur, nein danke!

Pressemitteilung der LSV Rheinland-Pfalz zum Zentralabitur und der Notwendigkeit von Abi-Klausuren

Heute werden im Land die ersten Abiturprüfungen geschrieben. Teile der Abiturprüfungen in Rheinland-Pfalz sind bereits landesweit vereinheitlicht. Doch Forderungen einer bundesweiten Vereinheitlichung der Prüfungen werden Jahr für Jahr gestellt.

Die Landesschüler*innenvertretung, die die Abiturprüfungen als solche allgemein kritisch betrachtet, spricht sich wie auch Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig ausdrücklich gegen ein bundesweites Zentralabitur aus.

„Natürlich ist es erstrebenswert, wenn es in einem Land auch einen einheitlichen Abschluss gibt, dafür kann das bundesweit einheitliche Abitur aber nur der letzte Schritt und nicht der erste sein”, kommentiert Jonah Simon, Vorstandsmitglied der LSV.

Gleiche Abschlussprüfungen können nur dann für alle Schüler*innen gerecht sein, wenn sie auch alle gleich auf diese Prüfungen vorbereitet werden. Doch solange jedes Bundesland sein eigenes Bildungssystem mit eigenen Lehrplänen und Schulkonzepten hat, ist das nicht gegeben. Eine Angleichung der Bildungssysteme muss in den Augen der LSV somit einer Angleichung der Prüfungen in jedem Falle vorausgehen.

Zudem sieht die LSV RLP in dem rheinland-pfälzischen System, bei dem die Fachlehrkräfte die Prüfungen für die Schüler*innen erstellen, die sie auch unterrichtet haben, Vorteile. Denn im Schulalltag zeigt sich häufig, dass der Unterricht nicht immer strikt nach Lehrplan verläuft, sondern auch einmal Exkurse in inhaltliche Richtungen unternommen werden, an denen die Schüler*innen besonders großes Interesse haben. Auf solche oder ähnliche Abweichungen können Lehrkräfte bei der Erstellung der Prüfungsaufgaben dann eingehen.

Weiter fordert die LSV die Abschaffung der Abiturklausuren in ihrer bisherigen Form, die durch ihre überdimensionale Gewichtung nicht nur überflüssige Stresssituationen verursachen, sondern durch eine lediglich punktuelle Abfrage dem breiten Leistungsspektrum der gesamten Oberstufe gar nicht gerecht werden. „Eine einzige mehrstündige Prüfung steht doch nicht im Verhältnis zu meinen Leistungen der letzten 13 Jahre”, findet Elisabeth Hegemann, Vorstandsmitglied der LSV.

Stattdessen fordert die LSV die Etablierung eines Systems, bei dem die Abiturnote gänzlich aus den Leistungen, die während der gesamten Oberstufenzeit erbracht wurden, errechnet wird.
Die Wertung des gesamten Zeitraums würde zudem die Kontinuität des Lernens verbessern.

Wir drücken allen Abiturient*innen die Daumen und wünschen viel Erfolg bei den Prüfungen!

_________________________________________

Für Rückfragen steht Ihnen unser Pressereferent Jonah Simon gerne zur Verfügung: Mail: jonahelaya[at]gmail.com