SV-Tipp 4

D wie "Demokratie in meiner SV!"

Die Wahl

Die SchülerInnenvertretung (SV) wird von den SchülerInnen gewählt. Dabei treten einzelne Personen oder ganze Teams zur Wahl an. Wann immer es organisatorisch möglich ist, sollte die Wahl in einer SchülerInnenvollversammlung (SVV) stattfinden. Es ist allerdings auch möglich, dass die Versammlung der KlassensprecherInnen (KSV) die neue SV wählt. Diese Wahl sollte jährlich stattfinden und ist für den Erhalt der Demokratie sehr wichtig. Beachtet, dass nicht einfach nur stur gewählt werden sollte: Lasst die SchülerInnen erfahren, wer sich zur Wahl stellt und dass alle die Möglichkeit haben, sich selbst aufzustellen. Sprecht über die von den einzelnen KandidatInnen vertretenen Inhalte und gebt allen SchülerInnen die Möglichkeit, sich bewusst zu entscheiden! Alle Infos zu SV-Wahlen findet ihr auch online in unserer Broschüre „SV-Wahlen leicht gemacht“[1].


Die KlassensprecherInnenversammlung

Diese Versammlung der KlassensprecherInnen (sowie deren StellvertreterInnen) aller Klassen, kurz auch KSV genannt, ist das höchste beschlussfassende Gremium zwischen den SchülerInnenvollversammlungen. Achtet hier (wie bei allen anderen Versammlungen) darauf, dass ihr eine Woche vorher einladet, zum Beispiel schriftlich über die KlassenlehrerInnen oder durch Aushänge in eurem Schulhaus.
Auf KSVen sollte die SV alle SchülerInnen über ihre Aktivitäten informieren und Raum für Diskussionen geben. Den SchülerInnen sollte es möglich sein, Anträge zu stellen, wenn sie sich Veränderungen wünschen oder der SV etwas auftragen möchten. Diese Anträge können dann diskutiert und abgestimmt werden und die Aufgabenfelder der SV beeinflussen. Denkt daran: Nur wenn ihr ein Protokoll verfasst, gelten die Beschlüsse der KSV auch. Außerdem macht ihr es so möglich, alle SchülerInnen über die Ergebnisse zu informieren.


Die Satzung

Eine SV kann sich eine Satzung geben. In dieser Satzung könnt ihr festhalten, wie genau die demokratischen Abläufe speziell an eurer Schule sind, wer wann wie gewählt wird und wie die SV-Arbeit funktioniert. Diese Satzung sollte von einer KSV mit einer Mehrheit von 2/3 beschlossen werden. Das Gute an einer solchen Satzung ist, dass die Dinge eindeutig geregelt werden, die in den Vorschriften des Landes oft etwas schwammig sind. Außerdem ermöglicht dies den SchülerInnen, direkt auf ihr Recht zuzugreifen und nicht lange in Landesverordnungen stöbern zu müssen. Die Satzung darf natürlich geltendem Recht nicht widersprechen. Wenn euch das interessiert und ihr Hilfe braucht, schaut euch doch einmal eine Mustersatzung[2] an oder fragt nach!


Wissen ist Macht

Lasst die SchülerInnen an der demokratischen Gestaltung teilhaben! Demokratie ist nicht nur die theoretische Möglichkeit mitzumachen, sondern auch die praktische Umsetzung. Gebt ihnen die Möglichkeit sich zu informieren (z. B. Aushängen der Protokolle und neuesten Infos im SV-Kasten, Bekanntmachung auf einer SV-Homepage, etc), mitzureden (regelmäßige KSVen, SV-Sprechstunden oder SV-Briefkasten) und mitzugestalten (z. B. Arbeitsgemeinschaften oder Diskussionsabenden).


Über den Tellerrand

Auch über die Schule hinaus sollten die SchülerInnen demokratisch vertreten sein! Tragt dafür Sorge, dass an eurer Schule Delegierte zu den LandesschülerInnenkonferenzen und den Kreis- und StadtschülerInnenvertretungen gewählt werden. Die Arbeit auf Landesebene ist für eure SV wichtig und nützlich und zudem ein Recht der SchülerInnen. Die Delegierten können natürlich auch in einer KlassensprecherInnenversammlung gewählt werden.

Links:

  1. https://www.lsvrlp.de/kontext/controllers/document.php/2220.aaac93.pdf
  2. https://www.lsvrlp.de/de/article/3373.200403151300.html