"Rechte auch in Mainz aktiv"

AZ-Bericht von der Demo gegen Rassismus am 2.12. in Mainz

Stadtschülerrat und AStA hatten zur Demonstration aufgerufen

vom 03.12.2005

MAINZ. Auf dem Schillerplatz startete ein Demonstrationszug - die über 200 Teilnehmer protestierten gegen Rassismus und rechtsradikale Gewalt. Besonders im Blickfeld der Demonstranten waren rechtsradikale Aktivitäten an Schulen. Ein Betroffener berichtete von Pöbeleien und Attacken mit ausländerfeindlicher Richtung während einer Busfahrt nach dem Europameisterschaftsspiel England-Portugal im letzten Jahr. "Die Gruppe muss dann irgendwie herausbekommen haben, an welche Schule ich gehe", so sein Bericht, "jedenfalls sind die dann mit 15 Leuten da aufgetaucht und wollten weiter Ärger provozieren".

Nach Ansicht der Demonstrationsteilnehmer ist dies kein Einzelfall. "Immer wieder finden sich Schmierereien mit rechten Parolen auf Schulklos", wurde auf der Kundgebung berichtet, "manche Jugendliche laden sich aus Spaß Hitlerreden aufs Handy oder verwenden der Hitlergruß".

"Kaum einer traut sich über solche Übergriffe öffentlich zu sprechen", klagt Witek Smolinski, Finanzreferent beim Stadtschülerrat. Oft würden die Berichte der Betroffenen belächelt und als Einzelfälle abgetan, so Smolinski. Man müsse sich der Realität stellen, dass auch in Mainz rechtsradikale Gruppen aktiv seien.

Mit der Demonstration sollte dagegen ein Zeichen des Widerstands gesetzt werden. Aufgerufen dazu hatte der Stadtschülerrat in Kooperation mit dem ASTA, der Landesschülervertretung, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Hochschulgruppe Kritische Linke, der Arbeitskreis Antifa Mayence sowie den JungdemokratInnen/Junge Linke Rheinland-Pfalz.