Ideen für ein besseres Lernumfeld

Interview in der Allgemeinen Zeitung mit Sonja Schmahl

AZ-Interview

Auch Ideen für ein besseres Lernumfeld

17-jährige Essenheimerin Sonja Schmahl gehört jetzt zum Vorstand der Landesschülervertretung


Vom 06.11.2008

NIEDER-OLM Die 17-jährige Essenheimerin Sonja Schmahl besucht die 12. Klasse des Gymnasiums Nieder-Olm und gehört seit September zum Vorstand der "LandesschülerInnenvertretung" (LSV). Im AZ-Interview berichtet sie von ihrer Arbeit.

Warum hast du dich entschieden, in der LSV mitzuarbeiten?

Schmahl: Auf die Idee hat mich jemand gebracht, der dort selbst aktiv ist. Überzeugt hat mich die Tatsache, dass ich mich viel mit der Schule beschäftige und die Chance nutzen wollte, etwas zu verändern und meine eigenen Ideen einzubringen.

Für welche Aufgaben bist du in der LSV zuständig?

Schmahl: Ich bin für das Finanzreferat verantwortlich, außerdem für die Bereiche G8/GTS, Ehemaligen-Treffen und Konzeptentwicklung für Flyer. Das Thema G8/GTS hat mich besonders interessiert, weil unsere Schulleitung an der Konzeptentwicklung für Ganztagsschulen beteiligt war.

Wie sieht läuft die Arbeit für den Vorstand ab?

Schmahl: Über E-Mails tauschen wir uns regelmäßig aus, einmal im Monat treffen wir uns. In der Zwischenzeit besuchen wir verschiedene Veranstaltungen. Ich treffe mich beispielsweise mit Vertretern von Ministerien und Fraktionen um etwa Finanzmittel zu bekommen. Dazu kommen Schulungen für uns selbst durch das SV-Bildungswerk. Das dort erworbene Wissen geben wir dann an andere SchülerInnenvertretungen weiter.

Welche Projekte stehen bei der Landesschülervertretung derzeit im Vordergrund?

Schmahl: Besonders viel Zeit nimmt gerade die Umstrukturierung der LSV in Anspruch. Bisher haben wir nur die Schüler der Gymnasien und der Gesamtschulen vertreten, zukünftig sollen alle Schulformen in der LSV vertreten sein. Dazu müssen auch neue "Kreis- und StadtschülerInnenvertretungen" eingerichtet werden und wir mobilisieren die Leute dafür. Das zweite Projekt, dass viel Arbeit erfordert, ist der Leitantrag "Von der Unterrichtsvollzugsanstalt zum Haus des Lernens", den wir bei der 45. Landesschülerkonferenz vorgestellt haben. Wir haben darin alle unsere Ideen zusammengetragen, wie man die Schule als Lernumfeld verbessern könnte. Es geht darum, zu erreichen, dass junge Leute aus Neugier und Interesse lernen wollen und nicht nur aus Zwang. Deshalb schlagen wir unter anderem die freie Gestaltung von Stundenplänen vor, eine andere Einrichtung von Klassenräumen und das Schüler das Klassenzimmer betreten und verlassen können, wann sie wollen. Diese Ideen gilt es nun umzusetzen.

Kannst du dir vorstellen, später in die Politik zu gehen?

Schmahl: Studieren möchte ich zunächst etwas Naturwissenschaftliches. Ich könnte mir aber vorstellen, an der Universität und auch im späteren Berufsleben weiter Vertretungsarbeit zu machen. Das hieße zum Beispiel Mitarbeit im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA).

Das Gespräch führte
Mirca Waldhecker

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=3503493