Schülerinnen und Schüler gehen für Toleranz auf die Straße

P R E S S E M I T T E I L U N G
der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz
Mainz - 11.06.2008

Schülerinnen und Schüler gehen für Toleranz auf die Straße

Über 200 Schülerinnen und Schüler gingen heute in der Mainzer Innenstadt auf die Straße, um gemeinsam ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

Mit Sprüchen wie "Zivilcourage ist keine Blamage" und "Toleranz statt Ignoranz" zogen die Mainzer Jugendlichen vom Hauptbahnhof zum Staatstheater, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

"Wir wollen und können Mobbing, Rassismus und alle anderen Formen der Diskriminierung nicht länger hinnehmen", so Franziska Lüddens, Mitglied des Regionalen Arbeitskreises der Mainzer SchülerInnenvertretungen, der zu der Demonstration aufgerufen hatte.

"Es ist extrem wichtig, unsere Mitschülerinnen und Mitschüler für das Thema zu sensibilisieren, um den Problemen an unseren Schulen entgegenzuwirken", erklärt die 17-jährige Schülerin der Freien Waldorfschule Mainz.

Auf der Abschlusskundgebung auf dem Gutenbergplatz berichteten Schülerinnen und Schüler von eigenen Erfahrungen und verdeutlichten, dass sich der Umgang miteinander in der Schule dringend ändern muss. "Wir fordern Toleranz gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern, sodass der Schulalltag in Zukunft für niemanden mehr zur Hölle wird", so Fabienne Fröhlich, ebenfalls Mitglied des Regionalen Arbeitskreises. Präventionsprogramme zur Vorbeugung von Mobbing sollten zur Selbstverständlichkeit werden. "Nur wenn die Problematik offen thematisiert wird, kann auch eine Lösung gefunden werden", sagte Fröhlich in ihrer Rede.

Der 17-jähriger Schüler Julian Knop berichtete davon, dass er seit seinem "Coming-Out" in der Schule Zielscheibe homophober Angriffe ist. Dennoch hat er sich entschlossen, sich nicht zu verstecken: "Ich will so sein, so leben, wie ich bin und mich nicht verstecken müssen, dort, wo ich mich so oft aufhalte", erklärt er. "Eigentlich ist es traurig, dass wir eine Demo für Werte, die in unserer Gesellschaft schon fest verankert sein sollten, veranstalten müssen."

Die Schülervertreter und -vertreterinnen äußerten sich sehr besorgt über die Tatsache, dass Diskriminierung alltäglich ist und dennoch oft geleugnet wird. "Es kann nicht sein, dass Fälle von sozialer Ausgrenzung einfach nicht beachtet werden, sodass sich die unerträgliche Situation der Betroffenen immer weiter zuspitzt", so Max Schwenn, Schülersprecher einer Mainzer Schule. Auch Rassismus stellt ein großes Problem in vielen Schulen dar.

Obwohl das Problem ernst ist, blicken die Schülerinnen und Schüler optimistisch in die Zukunft. "Wir sind uns sicher, gemeinsam eine Veränderung zu erreichen, indem wir auf das Thema aufmerksam machen und allen die essentielle Bedeutung von Zivilcourage vermitteln", erläuterte Fabienne Fröhlich.

Der Appell an die Schülerinnen und Schüler, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen, stößt auf große Resonanz. "Wir sind sehr froh darüber, so viele Schülerinnen und Schüler erreicht zu haben, um gemeinsam ein toleranteres Schulumfeld zu schaffen", schließt Fabienne Fröhlich.

Info:
Der Regionale Arbeitskreis 5 umfasst die Schulen der Stadt Mainz und der Kreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms. Jede Schule entsendet zwei Delegierte in den Arbeitskreis, der so die SchülerInnenvertretungen vernetzt, zum Informationsaustausch und um gemeinsame Aktionen zu planen. Insgesamt gibt es 10 Regionale Arbeitskreise in Rheinland-Pfalz, die durch die LandesschülerInnenvertretung finanziert und unterstützt werden.

Bei Rückfragen und für weitere Informationen stehen Ihnen Fabienne Fröhlich und Max Schwenn gerne zur Verfügung.
E-Mail: presse[at]lsvrlp.de