Gegen die Erhöhung der Anforderungen im Abitur

Pressemitteilung der LSV Rheinland-Pfalz

Für die Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz kommt eine Erhöhung der Anforderungen im Abitur nicht in Frage. Sieht man sich den aktuellen Leistungsdruck an, unter dem die Schüler*innen beim Lernen für die Prüfungen heute schon stehen, möchte man sich gar nicht ausmalen müssen, was es für die Schüler*innen bedeutet, wenn sie noch mehr Stoff lernen müssen.

Die Entscheidung zur Anhebung der Anforderungen entspricht unseres Erachtens einer Entscheidung gegen die Gesundheit der Schüler*innen. Unser Bundesdelegierter Jean Matthias Dilg meint dazu: „Bereits heute verbringen viele meiner Mitschüler*innen all ihre Zeit damit, zu büffeln und sich für die Prüfungen vorzubereiten. Sollte das jetzt noch mehr werden, dann wäre der einzige realistische Zeitpunkt, um noch mehr zu lernen, nachts. Es ginge also auf Kosten des Schlafes. Meiner Meinung nach eine Zumutung; das Abitur darf gerne geistig herausfordernd sein, aber nicht auch noch körperlich.“

Wir teilen die Einschätzung des Philologenverbandes, dass Schulnoten den Schüler*innen nicht tatsächlich widerspiegeln können, was sie leisten. Wir ziehen aber eine andere Konsequenz daraus. Unserer Meinung nach wäre es für alle Beteiligten wünschenswert, wenn nicht nur über eine einzelne Zahl - die Note - versucht wird auszudrücken, was ein Mensch kann. Vielmehr sollte man sich weg von der Abschlussprüfung als solche bewegen und die Leistungen der/des Schülers*in über den gesamten Zeitraum der Oberstufe bemessen, um ihm/ihr zum Ende seiner/ihrer Schullaufbahn ein Zeugnis zu überreichen, das konkrete Aussagen trifft, was er/sie kann und nicht nur eine Note, deren Zusammensetzung eine Vielzahl von Gründen haben kann.

Die Forderungen des Philologenverbandes machen auf uns den Eindruck, dass darauf abgezielt wird, die steigende Anzahl an Abiturient*innen zu verringern; dieser schlägt dafür unserer Meinung nach jedoch einen falschen Weg ein. Eine bessere Werbung und attraktivere Information über die Vorteile einer Ausbildung würden den Überlauf an Abiturient*innen und Bewerbungen auf Studienplätze verringern. „Nach G8 eine weitere Anhebung des Anforderungsniveaus anzustreben, ist der falsche Weg die Jugend in eine vorbereitete Zukunft zu schicken“, so unsere Bundesdelegierte Anna Rosa Huber.

 

Bei Rückfragen und für weitere Informationen steht Ihnen unser Pressereferat gerne zur Verfügung: Alessandra La Sala: Alessandra.la.Sala[aedt]lsvrlp.de.