Bundesdelegation

Antwort

Lieber Kirill,

es gab einige Gründe für den Austritt der rheinland-pfälzischen LSV aus der BSK. Darunter fallen neben fehlenden Grundzügen des menschlichen Miteinanders vor allem die undemokratische Strukturen des Gremiums, welche in unseren Augen eine sinnvolle und legitimierte Arbeit in der BSK für unmöglich machen. Deshalb fordern wir, dass das Bundessekretariat durch einen Vorstand mit dementsprechenden Kompetenzen ersetzt wird, dass die Sperrklausel, die das Konsensprinzip schützt, abgeschafft wird, dass die Posten der Referent*innen auch gewählt und nicht einfach ernannt werden und dass die BSK genderneutrale Sprache verwendet. (Hinzu kommt dass zum Zeitpunkt unseres Austritts Wahlen stattgefunden haben, bei denen es auf dem Wahlzettel für einen Kandidaten lediglich "Ja" anzukreuzen gab. Das wurde aber mittlerweile zum Glück geändert.)

Diese Kriterien erklären wohl gut, unsere Gründe für den Austritt. Im Anhang findest du noch eine ausführlichere Version dieser und hier die Pressemitteilung z um Austritt damals: https://www.lsvrlp.de/de/article/3932.hat-die-bundessch%C3%BClerkonferenz-noch-eine-existenzberechtigung.html . Neben diesen unabdingbaren Kriterien gibt es auch noch ein paar, die wünschenswert sind, aber für einen Wiedereintritt nicht zwangsweise erfüllt sein müssen.

Die Existenz von Kriterien für einen Wiedereintritt verdeutlicht ja bereits, dass wir daran durchaus Interesse haben. Obwohl wir aufgrund oben genannter Gründe kein Mitglied der BSK sind, halten wir länderübergreifende Vernetzung und Austausch für sehr wichtig und streben langfristig eine funktionierende Zusammenarbeit der Landesschüler*innenvertretungen auf Bundesebene an. Da kommt die Bundesdelegation ins Spiel: Wir besuchen die BSK als Gäste, evaluieren diese und versuchen sie zu einem Gremium zu formen, dem wir bereit sind, wieder beizutreten.

Auch abgesehen von der BSK vernetzen wir uns mit anderen LSVen, besuchen deren Landeskonferenzen oder Veranstaltungen, tauschen uns aus, inspirieren uns gegenseitig oder positionieren uns gemeinsam. In unsere Aufgabenbereich fällt zudem alles, was die rheinland-pfälzische Landesgrenze überschreitet, alle Termine die außerhalb von RLP liegen werden durch die Bundesdelegation wahrgenommen. Damit das etwas anschaulicher wird vielleicht ein paar Beispiele: In der letzten Zeit haben wir Bundesdelegierte am Landesschüler*innenrat Hessen teilgenommen, die Kultusministerkonferenz in Berlin besucht, an dem bundesweiten Bündnis "Lernfabriken meutern" mitgearbeitet, unsere Forderung zum Religionsunterricht auf einem Bundestreffen der Säkularen Sozis in Frankfurt vorgestellt, uns gemeinsam mit den Landesvorsitzenden der LSVen von Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und dem Saarland zur Durchführung der Abschlussprüfungen in einer Pressemitteilung positioniert und an den digitalen Foren der BSK teilgenommen usw.

Ich freue mich über dein Interesse und hoffe, dass ich dir unsere Gründe für den BSK Austritt und unsere Arbeit etwas erklären konnte. Bei Unklarheiten oder weiteren Fragen melde dich gerne

Ganz liebe Grüße,

Lucia
Bundesdelegierte Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz