Die AfD vertraut den deutschen Lehrer*innen nicht

Pressemitteilung der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz

Kürzlich eröffnete die Hamburger AfD ein Portal, welches Schüler*innen erlaubt, ihre Lehrer*innen zu melden, falls die AfD im Sozialkundeunterricht denunziert werde oder sie schlichtweg zu kurz komme. Nun planen auch weitere Landesverbände, unter anderem die rheinland-pfälzische AfD, ebenfalls ein solches Portal zu eröffnen.

Die Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz sieht solche Portale als äußerst kritisch an, da die AfD damit den deutschen Lehrkräften in unserem Land abspricht, die politische Neutralität wahren zu können. Generell fragen wir uns, ob die AfD, im Falle einer politischen Benachteiligung, der richtige Ansprechpartner wäre.

Denn in unseren Schulen gibt es bereits ausreichend Ansprechpartner*innen dafür. Sind es nun Schüler*innenvertretungen, Elternvertretungen, Vertrauenslehrer*innen oder sogar im Zweifelsfall die Schulleitung selbst – sie alle sind durchaus kompetente und vor allem verantwortliche Gremien und Instanzen, welche bei einer Benachteiligung angesprochen werden können.

Soll nun eine Partei, deren Jugendpartei in Bremen und Niedersachsen vom Verfassungsschutz beobachtet wird, diesen Job übernehmen? Die LSV stimmt dem nicht zu.

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Durch diese Maßnahme werden Lehrer*innen in ihrem Handeln, insbesondere beim Gestalten eines belebten Sozialkundeunterrichts, deutlich eingeschränkt. Denn wie soll beispielsweise ein lebhafter Meinungsaustausch zwischen Lehrkraft und Klasse stattfinden, wenn die Lehrkraft immer Angst vor einer Beschwerde haben muss?

Die LSV vertritt die Meinung, dass im Sozialkundeunterricht ein ständiger Austausch von Meinungen zu aktuellen politischen Themen stattfinden soll, um die Demokratie als herrschende Staatsform schon im Schulalltag näherzubringen. Denn nur so verhindern wir die politische Verdrossenheit in unserer Gesellschaft!

„Das Ansprechen von aktuellen politischen Sachverhalten zwischen Sozialkundelehrer*innen und Schüler*innen ist ein unglaublich wichtiges Mittel um Politik greifbar zu machen. Dieser Austausch könnte zukünftig durch die AfD deutlich erschwert werden“, sagt Tom Wenzelmann, Landesvorstandsmitglied der LSV Rheinland-Pfalz

 

Für weitere Informationen steht Ihnen unser Landesvorstandsmitglied Tom Wenzelmann (Tom.Wenzelmann(at)lsvrlp.de) zur Verfügung.