LandesschülerInnenvertretung RLP gratuliert Methodos

P R E S S E M I T T E I L U N G
der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz
Mainz - 03.07.2008

An die Vertreterinnen und Vertreter der Medien

LandesschülerInnenvertretung RLP gratuliert Methodos
Selbstbestimmtes Lernen ist möglich und zu fördern


Die LandesschülerInnenvertretung RLP gratuliert der Freiburger Lerngruppe „Methodos“ zum Abitur. Mit ihrem Erfolg auf dem Weg zum Abitur haben die Schülerinnen und Schüler bewiesen, dass selbstbestimmtes und selbstständiges Lernen erfolgreich möglich ist.

Zu Beginn des vergangenen Schuljahres hatten zehn Schülerinnen und Schüler die Schule verlassen, um die Vorbereitung auf das Abitur selbst in die Hand zu nehmen. Mit diesem bisher einmaligen Vorstoß in Sachen selbstständigem Lernen sorgte die Lerngruppe bundesweit für Aufsehen.

Kein Bock mehr aufs Schulsystem

Mit Methodos wurde realisiert, wovon Tausende Schülerinnen und Schüler immer wieder träumen: eine eigene Schule, die den individuellen Bedürfnissen entspricht.
Was die zehn Freiburger Schülerinnen und Schüler veranlasst hat, der Schule den Rücken zu kehren, spiegelt wieder, was viele Schülerinnen und Schüler empfinden: eine große Unzufriedenheit mit unserem starren Schulsystem. „Viele von uns fühlen sich durch die Strukturen unseres Systems massiv eingeschränkt, eingezwängt: durch strenge Lehrpläne, einen versteinerten 45-Minuten-Takt, Unterrichtsformen und Methoden, die ausschließlich von der Lehrkraft festgelegt werden“, erläutert Felix Martens, Schüler der dreizehnten Klasse und Pressereferent der LSV.

Klare Alternativen – geringerer finanzieller Aufwand

Die Freiburger Schüler und Schülerinnen haben bewiesen, dass Lernen anders geht – und auf dem Weg zum Abitur mehr mitgenommen, als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler in den staatlichen Schulen. „Durch das ständige Erproben von neuen Methoden und Lernstrategien sowie einem hohen Maß an Eigenverantwortlichkeit haben sie sich Kompetenzen angeeignet, die uns Schülerinnen und Schülern in den Regelschulen nicht vermittelt werden. Diese Methodenkompetenz ist für das Leben nach der Schule wichtiger als die zu lernenden Inhalte. Leider versagt Schule und Bildungspolitik in diesem Bereich jeden Tag aufs Neue.“, so Martens weiter.
„Es gilt anzuerkennen, dass viele Schülerinnen und Schüler in Lerngruppen, die freiere Formen des Lernens ermöglichen, besser aufgehoben sind.“

Mit dem Erfolg von Methodos ist bewiesen, dass das Lernen nach selbst geschaffenen Regeln und Methoden keine Utopie ist. Dies bringt die Politik in Zugzwang. Denn: Lerngruppen nach dem Freiburger Modell würden den Staat weniger kosten als das Lernen in der Regelschule. Der Grund: Lehrer und Lehrerinnen werden als Lernberater und -begleiter eingesetzt, die punktuell bei Hürden weiterhelfen, nicht als Wissenstrichter und Alleinunterhalter.

Einfach mal handeln!

Die Bildungspolitik kann den Erfolg des Projektes nicht ignorieren.
Nachdem die erste Methodos-Gruppe ihr Abitur mit einem Durchschnitt von 2,3 bestanden hat, sprechen alle Fakten dafür, mehr Schülerinnen und Schülern diese Art des Lernens zu ermöglichen - ohne, dass sie sich mühsam durch Spendengelder finanzieren müssen.
„Wir fordern die die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen dazu auf, die rechtlichen Rahmenbedingungen für freie Lerngruppen nach dem Freiburger Modell zu schaffen und im kommenden Bildungshaushalt die Mittel für zwei bis drei solcher selbstständigen Lerngruppen bereit zu stellen“, so Florian Müllerheim, Schüler der 13. Klasse und Mitglied im Landesvorstand der LSV. „So kann das selbstständige Lernen in Rheinland-Pfalz modellhaft erprobt werden, um in folgenden Jahrgängen ausgeweitet zu werden.“
Abschließend bleibt anzumerken, dass die Bildungsministerinnen und -minister, egal ob in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder anderswo nur von „Methodos“ lernen können: mutig sein, Träume wagen, neue Wege zum Erfolg beschreiten.


Weitere Informationen zum Projekt Methodos finden Sie unter
http://methodos-freiburg.de/


Bei Rückfragen und für weitere Informationen steht Ihnen unser Pressereferent
Felix Martens gerne zur Verfügung.
E-Mail: felix.martens[at]lsvrlp.de